Non-face
In ihrer ersten gemeinsamen Fulldome-Arbeit erforschen der Klangkünstler Robert Lippok und der Digitalkünstler Lucas Gutierrez unmögliche Objekte – Gegenstände, die zwar realistisch aussehen, aber in der physischen Welt unmöglich existieren können.
Kai Schumacher - "Beauty in Simplicity" & "Insomnia" (Excerpts)
Nicht-mannigfaltige Geometrien beschreiben „Fake-Objekte“ – Gegenstände, die zwar realistisch
aussehen, aber in der physischen Welt unmöglich existieren können und die in der digitalen
Realität ihre sinnliche Plausibilität entfalten. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist etwa das
Penrose-Dreieck, dessen drei Balken jeweils im rechten Winkel zueinander zu stehen
scheinen und dennoch zu einem Dreieck verbunden sind. In der 3D-Animation treten
solche Objekte regelmäßig durch sogenannte Mesh-Fehler in Erscheinung. Für ihre erste
gemeinsame Fulldome-Arbeit identifizieren der Klangkünstler Robert Lippok und der
Digitalkünstler Lucas Gutierrez diese häufig auftretenden Fehler in ihrer eigenen
künstlerischen Praxis und entwickeln Datenstrukturen zur Erforschung dieser phantastischen
Objekte. Ihre Arbeit erzeugt andersartige Dimensionalitäten und kreiert neue topologische
Verbindungen. Ohne das Innere und Äußere dieser unmöglichen Objekte zu bestimmen,
macht sie die akustischen und visuellen Grenzen des dreidimensionalen Raums erfahrbar.
Dafür verwendet die Komposition simulierte Echos in physischen und virtuellen Räumen.
Verschiedene Methoden des traditionellen Instrumentenbaus dienen zur Transkription der
virtuellen Geometrien als musikalische Muster, die Notensequenzen und die
Echtzeit-Emulationen verschiedener Klangquellen zu vielschichtigen Texturen verweben.
Robert Lippok & Lucas Gutierrez: „Non-face“. Fulldome-Video mit Sound
© Robert Lippok & Lucas Gutierrez. Eine Koproduktion der Berliner Festspiele / Immersion mit dem Planetarium Hamburg
© 2019